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Posted: March 11 2010 at 16:45
Eine Grobeinteilung der deutschen Dialekte erfolgt üblicherweise
entlang der Benrather Linie in die niederdeutschen Dialekte im Norden,
die die „Zweite deutsche Lautverschiebung“ nicht mitgemacht haben und
die hochdeutschen Dialekte im Süden, die von der Zweiten deutschen
Lautverschiebung betroffen waren.
Die hochdeutschen Dialekte lassen sich nochmals in mittel- und
oberdeutsche Dialekte einteilen. Als (Sprach-)Grenze zwischen mittel-
und oberdeutsche Dialekten wird häufig die „Germersheimer Linie“
(euch/enk-Linie an der Fränkisch-Bairischen und die mähe/mähet-Linie an
der Südfränkisch-Schwäbischen Dialektgrenze) angeführt, was aber heute
als veraltet gilt. Als „neue“ Sprachgrenze zwischen Ober- und
Mitteldeutsch wird heute allgemein die Speyerer Linie
(Appel/Apfel-Linie) angesehen.
In den allermeisten mittel- und oberdeutschen Varietäten ist die zweite
hochdeutsche Lautverschiebung nur teilweise durchgeführt, so auch in
den ostmitteldeutschen Varietäten, die zu einem großen Teil zur
Herausbildung der Standardsprache beigetragen haben. Das Mittel- und
Oberdeutsche variiert dabei vom Hoch- und Höchstalemannischen sowie dem
bairischen Tirolerischen, die als einzige Varietäten die zweite
deutsche Lautverschiebung vollständig durchgeführt haben, bis hin zu
Ostbergisch und Mölmsch, wo allein das Wort ik zu ich (siehe auch
Uerdinger Linie = äußerste Nordgrenze des Mitteldeutschen) verschoben
ist. Im Allgemeinen wird jedoch die „Benrather Linie“ (maken/machen)
als Nordgrenze der hochdeutschen Varietäten angesehen
Als Niederdeutsch werden diejenigen Varietäten bezeichnet, in denen die
zweite bzw. hochdeutsche Lautverschiebung nicht oder nur zu einem
geringen Teil vollzogen worden ist. Das Niederdeutsche im eigentlichen
Sinne (Niedersächsisch und Ostniederdeutsch) stammt vom Altsächsischen
ab und wird in Norddeutschland und im Nordosten der Niederlande (dort
unter der Bezeichnung „nedersaksisch“) gesprochen. Das Niederdeutsche
hat im Rahmen der Sprachencharta des Europarats in Deutschland und den
Niederlanden einen offiziellen Status als Regionalsprache erhalten.
Zuvor hatten die deutschen Länder Hamburg, Schleswig-Holstein,
Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen Niederdeutsch für
einen Schutz gemäß Teil III der Sprachencharta angemeldet.
Die niederrheinischen Varietäten des Niederfränkischen am deutschen
Niederrhein haben ebenso wie die niederdeutschen Mundarten im
eigentlichen Sinne die zweite bzw. hochdeutsche Lautverschiebung nicht
oder nur zu einem geringen Teil vollzogen. Sie sind jedoch
sprachtypologisch enger mit den angrenzenden niederländischen Mundarten
als mit den benachbarten deutschen verwandt. Ihre Zuordnung zum
Niederdeutschen ist daher umstritten[20]. Sie gehen ebenso wie das
Niederländische auf das Altniederfränkische (Altniederländische) zurück.
Die Mundarten des Gebietes zwischen der Uerdinger Linie (ik-/ich-Linie)
und der Benrather Linie (maken-/machen-Linie) (Düsseldorf,
Mönchengladbach, Krefeld, Neuss) weisen sowohl niederfränkische als
auch mittelfränkische Züge auf und sind ein mundartliches
Übergangsgebiet zwischen den mitteldeutschen-mittelfränkischen und den
niederfränkischen Mundarten.
Die Mundarten (Dialekte) im niederdeutschen Sprachraum werden zumeist
umgangssprachlich als „Platt“ oder „Plattdeutsch“ (Plattdüütsch)
bezeichnet.
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